Die Verschmelzung von Mensch und Natur

Vor 125 Jahren wurde der Expressionist August Babberger in Hausen geboren / Besinnung auf das Ursprüngliche.

August Babberger - Viehherde, Foto: Nikolaus Trenz

Nach einem Artikel der Badischen Zeitung; Original-Text: Elmar Vogt; Foto: Nikolaus Trenz

Vor 125 Jahren wurde August Babberger in der Maibergstraße 3 in Hausen im Wiesental geboren. Er zählt zu den wichtigsten Vertretern des Expressionismus in Baden. Die Verschmelzung von Mensch und Natur und die Faszination für die Bergwelt – diese Motive ziehen sich durch das gesamte Werk des Malers. "Was in der Natur vorgeht, was in mir selbst ist, soll sichtbar werden", hat es der Künstler einmal ausgedrückt.

Babbergers Vater war Zimmermann und stammte aus Auggen im Markgräflerland, seine Mutter aus Strittmatt im Hotzenwald. In einer autobiographischen Skizze schrieb er 1920 rückblickend: "In Hausen war ich bis zum 10. Lebensjahr, und von dort zogen die Eltern mit mir nach Basel, wo ich mitten in das erste Schuljahr der Sekundarschule geriet und wegen des fehlenden Französisch, das in Hausen nicht betrieben wurde, musste ich ein Jahr zurück in die Primarschule, wodurch ich in den Vorteil kam, dem Rat meines Lehrers folgend, in die Realschule einzutreten. Im Januar 1908 kam ich nach Karlsruhe, auf dem Wege nach Hamburg, wo ich mit Akkordarbeit rascher etwas Geld verdienen wollte, um im Sommer in die Berge zu können, und zeigte Hans Thoma (1839 bis 1924) meine Federzeichnungen, und er riet mir, in Karlsruhe zu bleiben und zu radieren."

Durch die Vermittlung von Hans Thoma erhielt August Babberger ein Ehrenstipendium der Kunstzeitschrift "Die Rheinlande". Dies ermöglichte ihm einen zweijährigen Studienaufenthalt in Florenz an der 1907 von dem Schweizer Joseph Zbinden eröffneten privaten "Accademia internazionale". Das war die zweite entscheidende Station des nun 24-jährigen Malers, der von den Italienern des Quattrocento, von Hans von Marées (1837 bis 1887) und von Ferdinand Hodler (1853 bis 1918) künstlerisch beeindruckt war. In diesen zwei Jahren an der internationalen Kunstschule wird für August Babberger besonders wichtig, dass er neben der künstlerischen Lehre auch die persönliche Freundschaft des Graubündner Malers August Giacometti (1887 bis 1947) gewinnt. Am Wohnort seines Lehrers Giacometti, in Stampa, heiratete er 1912 Anna Tobler.

Im Jahre 1920 wurde Babberger an die unter dem Namen Landeskunstschule neugegründete Akademie in Karlsruhe als Professor berufen, der er sogar von 1923 bis 1930 als Direktor vorstand.